Deutsche Banken springen auf den Embedded-Finance-Zug
25.10.2022
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Die Banken wollen mitmischen bei Embedded Finance. Credi2 hat 120 Führungskräfte aus deutschen Banken befragt. Die Ergebnisse zeigen: 63 Prozent sind überzeugt, dass Embedded Finance auch zum Geschäftsmodell ihrer Bank passt.
85 Prozent der Institute halten die Schnittstelle zu den Kund:innen für zu wichtig, um sie zu verlieren – wie das Wiener FinTech Credi2 berichtet. Seit mehreren Jahren würden Anbieter wie Klarna, Afterpay oder Paypal den Embedded-Finance-Markt „aufmischen“. Finanzdienstleistungen in Produkte und Services von Nicht-Banken zu integrieren, sei für die traditionellen Institute lange scheinbar ein No-Go gewesen. Christian C. Waldheim, Co-CEO von Credi2 sagt:
„Die Mehrheit der Banken hat sich von der Vorstellung verabschiedet, Finanzdienstleistungen ausschließlich im traditionellen Bankenbereich verkaufen zu wollen. Sie folgen ihren Kunden an den Point of Sale".
Lediglich ein Fünftel der in der Studie befragten Führungskräfte halte integrierte Finanzdienstleistungen für wirtschaftlich nicht attraktiv genug.
Mit Embedded Finance neue und vor allem junge Kund:innen gewinnen
Die Gründe für die bisherige Zurückhaltung der Banken bei Embedded Finance seien vielfältig. Jeder zweite Entscheider gibt laut Credi2 selbstkritisch zu, das Potenzial unterschätzt zu haben. Gleichzeitig mangle es an Ressourcen wie Personal und IT. Auch fehle jedem dritten Institut das Know-how und die Umsetzung gelte als aufwendig.
© Credi2 GmbH
Dennoch wüssten die Banken: Sie müssen den Wünschen der Verbraucher:innen nach flexiblen Bezahlmethoden nachkommen. 62 Prozent wollten mit Embedded-Finance-Angeboten neue und vor allem auch junge Kund:innen der Generation Y und Z gewinnen. Rund jeder Zweite erhoffe sich zusätzliche Einnahmequellen und Cross-Selling-Potenziale.
Dienstleister verhelfen Banken zu einem schnellen Markteintritt
Aktuelle Projekte sollen laut Credi2 so schnell wie möglich folgen: 89 Prozent der befragten Entscheider:innen wollen keine Zeit mehr verlieren, um von dem enormen Wachstumspotenzial zu profitieren. „Und ihre Chancen sind gut. Denn der Embedded-Finance-Markt entwickelt sich momentan mit einer starken Dynamik und einer Vielzahl von unterschiedlichen Angeboten. Es gibt noch Platz für die Institute", sagt Waldheim. Statt selbst neue Produkte zu entwickeln, würden sich viele Banken Unterstützung bei externen Dienstleistern holen.
Auch die S-Payment GmbH bietet Lösungen im Bereich Embedded Finance an. Beispielsweise kooperieren die S-Payment und WEAT bei der Integration des Online-Bezahlverfahrens giropay. Ziel der Kooperation ist es, dass WEAT giropay für den Verkauf von Mineralöl in seine Plattform Mobile Payment Hub integriert. Über die Plattform können angeschlossene Tankstellen den Kraftstoffkauf direkt aus der App heraus von ihren Kund:innen kassieren.
Außerdem hat PACE Telematics gemeinsam mit der S-Payment und der PAYONE giropay und das Bezahlen mit Apple Pay und der girocard in seine Connected Fueling Plattform und die PACE Drive App integriert. So ist das mobile Bezahlen über die PACE Drive App direkt an der Zapfsäule möglich.
Ein weiteres Produkt, das dem Embedded Finance nahe ist, ist der Expresskredit, den die S-Payment gemeinsam mit der S-Kreditpartner GmbH entwickelt hat. Der in der Bezahl-App „Mobiles Bezahlen“ der Sparkassen-Finanzgruppe als Mehrwert integrierte Expresskredit ermöglicht es Sparkassen-Kund:innen, spontan am Point of Sale schnell, diskret und digital einen Kredit abzuschließen. Mit dem Betrag, der wenige Minuten später auf dem Konto verfügbar ist, können Kund:innen dann vor Ort (höherpreisige) Produkte kaufen. Anders als andere Embedded-Finance-Angebote ist der Expresskredit händlerunabhängig und so flexibel durch Kund:innen selbst in der Customer Journey einsetzbar.
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